Bei dieser Untersuchung, auch Carotis-Sonographie oder Ultraschall der hirnversorgenden Gefäße genannt, messen wir mit einem hochauflösenden Ultraschallgerät die Dicke der inneren Gefäßwand in den Halsgefäßen. Außerdem – falls Ablagerungen bestehen – messen wir auch die Dicke dieser Ablagerungen.
Hier Antworten auf häufige Fragen zum Thema (FAQs):
Wer sollte diese Untersuchung machen lassen?
+ Wir raten dazu, dass jeder ab 18. Jahre im Rahmen seines ersten Check-ups diese Untersuchung macht.
+ Danach mit 25 und dann alle 5 Jahre.
+ Bei bereits bestehenden Ablagerungen legen wir individuell mit Ihnen Intervalle von 3 bis 6 Jahren fest.
Wer ist besonders prädestiniert (gefährdet) für Gefäßablagerungen?
Patienten mit:
+ Übergewicht
+ hohem Blutdruck.
+ Diabetes
+ Nikotinkonsum/Rauchen
+ hohen Fett- und Cholesterinwerten
+ hohen Lp(a)-oder Homocystein-Werten im Blut. (IGeL)
+ familiärer Veranlagung
Wozu sollte ich die Gefäßwände und eventuelle Ablagerungen vermessen lassen?
Aus dem Zustand der Gefäße lassen sich Rückschlüsse auf die Neigung zur Arteriosklerose ziehen. Dadurch ist er ein hilfreicher Parameter zur Beurteilung Ihres Risikos, einen Herz- oder Hirninfarkt zu bekommen.
Dieses Risiko kann durch allgemeine und medikamentöse Maßnahmen gesenkt werden. Hier spielen insbesondere die Senkung eines erhöhten Cholesterin- und/oder Blutzuckerspiegels eine Rolle, ebenso eine gute Blutdruckeinstellung.
Ohne solche Ablagerungen ist das Risiko für Herzinfarkt & Co. gering, sodass dann i. d. R. auf eine Cholesterinsenkung verzichtet werden kann. Der Vorteil der Untersuchung ist der rechtzeitige, pass- und zielgenaue Einsatz von Medikamenten – die Vermeidung unnötiger Medikamenten-Einnahme.
Nach ca. 2 bis 4 Jahren einer guten Behandlung ist oft schon eine Rückbildung der Ablagerungen zu beobachten.
Im Laufe unserer über 15-jährigen Erfahrung mit dieser Methode haben wir beobachtet, dass bei konsequenter Kontrolle der Ablagerungen und Anpassung der Zielwerte des Cholesterinspiegels kaum noch Herzinfarkte bei den Patienten vorkommen, die an diesem Vorsorgeprogramm teilnehmen.
Kardiologen bieten oft die „Carotis-Duplexsonographie“ kostenlos an. Welchen Vorteil bietet dann noch die kostenpflichtige Carotis-Sonographie?
Die Carotis-Duplexsonographie dient als Kassenleistung zur Bestimmung des Verengungsgrades der Gefäße, wenn diese z. B. Verengungsgeräusche (Strömungsgeräusche) aufweisen.
Engstellen in den Gefäßen sind KEIN FRÜHSTADIUM der Arteriosklerose und müssen je nach Verengungsgrad ggf. aufgeweitet oder operiert werden.
In der Carotis-Duplexsonographie wird meist nicht die Dicke der Ablagerungen bestimmt. Zur Früherkennung der Arteriosklerose ist sie ungeeignet.
Warum gibt es nur wenige Studien zum Nutzen der Carotissonographie in der Früherkennung?
Wir gehen davon aus, dass Studien, die eventuell zu einer passgenaueren Anwendung von Medikamenten sind und unter Umständen zu einem geringeren Verbrauch führen, nicht gerne von der Pharmaindustrie durchgeführt werden.
Eine unkritische Verabreichung von Cholesterinsenkern nur nach berechnetem „Risiko“ ohne konkretes Hinschauen auf die individuelle Gefäßsituation ist sicherlich für die Pharmaindustrie lukrativer.
Staatlich finanzierte Präventionsstudien zum Nutzen von Früherkennungsuntersuchungen und passgenauen Anwendungen von Medikamenten sind in unserem Gesundheitswesen nicht vorgesehen.